Getriebearten Übersicht
Beispiele & Vergleich
1.) Welche Getriebearten gibt es?
Grob zusammengefasst gibt es 5 Getriebearten, die heutzutage in Autos verbaut werden.
Namen wie S-Tronic, Steptronic, DSG usw. stammen von den Autoherstellern selbst. Diese Bezeichnung sind aber nur “Synonyme” für die oben bereits genannten Getriebearten (plus paar Extras). Wie diese Bezeichnungen zusammenhängen und was die Vor- und Nachteile der einzelnen Getriebearten sind, erfährst du in diesem Beitrag.
Das manuelle Schaltgetriebe (Handschaltung)
Das Handschaltgetriebe wird, wie der Name schon sagt, manuell vom Fahrer geschaltet. Es hat fünf bis sechs Gänge, einen Rückwärtsgang und wird durch den Tritt auf die Kupplung zum Schalten freigegeben. Das Auskuppeln unterbricht damit die Kraftübertragung zwischen Motor und Rädern und erlaubt es dem Fahrer, den nächsten Gang einzulegen.
Das Getriebegehäuse besteht aus einer Leichtmetalllegierung, in der sich die Kupplung befindet. Im Inneren des Getriebes leiten die Zahnräder beim Einkuppeln die Kraft des Motors weiter an die Antriebswelle. Da das manuelle Getriebe robuster und einfacher gebaut ist als seine Konkurrenten, wird es oft als spritsparender und kostengünstiger eingestuft. Obwohl diese Getriebeart am unkomfortabelsten ist, hat die Handschaltung bei vielen Auto-Enthusiasten und traditionellen Fahrern weiterhin eine große Nachfrage.
Das Handschaltgetriebe wurde und wird weiterhin von nahezu allen Automarken (vor allem europäischen) verbaut. Der Trend geht zwar immer mehr Richtung Automatikgetriebe, die Handschaltung wird uns aber vorerst nicht so schnell verlassen.
➔ Vorteile & Nachteile: Manuelles Handschaltgetriebe:
Das automatisierte Schaltgetriebe
Ein automatisiertes Schaltgetriebe hat prinzipiell den gleichen Aufbau wie ein manuelles Handschaltgetriebe. Das Ein- und Auskuppeln und das Schalten der Gänge erfolgt hier jedoch “automatisiert”. Statt Gestänge oder Seilzüge werden hier jedoch computergesteuerte Bauteile eingesetzt. Das Betätigen der Kupplung und das Schalten werden also nicht mehr vom Fahrer durchgeführt. Durch die programmierten Schaltpunkte und der ebenfalls leichten Bauweise spart es zwar Sprit, die Zugkraftunterbrechungen beim Schalten sind jedoch sehr ungewöhnlich.
Das automatisierte Schaltgetriebe wird immer weiter verdrängt und ist recht unbeliebt. BMW war mit seinem Mini in den 90 Ziger Jahren der Vorreiter mit dieser Art von Getriebe. Die Technologie generell sollte hauptsächlich bei sportlicheren Kleinwagen angewandt werden. Der Erfolg ist hier jedoch nicht gelungen und das automatisierte Schaltgetriebe wird heutzutage großteils durch das Doppelkupplungsgetriebe ersetzt.
➔ Vorteile & Nachteile: Automatisiertes Schaltgetriebe:
Die Wandlerautomatik
Die Wandlerautomatik ist ein Getriebe, deren Variationen am weitesten verbreitet sind. Es wird auch als “das klassische Automatikgetriebe” bezeichnet und ist eine der beliebtesten Technologien.
Ein Wandlergetriebe oder auch Drehmomentwandler genannt, kommt mit 6 bis 9-Gängen. Zwischen Getriebe und Motor arbeitet eine verschleißfreie Flüssigkeitskupplung. Dieses Kupplungsgehäuse besteht aus einem Pumpenrad, einem Turbinenrad und einem Leitrad. Bei Standgas wirkt der Wandler wie eine getrennte Kupplung und überträgt gerade so viel Drehmoment, dass sich das Auto bei gelöster Bremse bewegt. Beim Beschleunigen dreht vorerst der Motor schneller als das Getriebe, wodurch sich das Drehmoment beim Beschleunigen enorm steigert.
Die Wandlerautomatik wird z.B bei Audi unter dem Namen Tiptronic verkauft und steht oft im Vergleich zur S-Tronic (Doppelkupplungsgetriebe) bei der Kaufentscheidung gegenüber. Wie diese Marken mit den Getriebearten zusammenhängen, erfährst du weiter unten im Kapitel 2.
➔ Vorteile & Nachteile: Wandlerautomatik:
Das Doppelkupplungsgetriebe (DKG)
Das Doppelkupplungsgetriebe ist sozusagen die größte Konkurrenz des Wandlerautomaten. Das DKG ist ebenfalls ein automatisiertes Getriebe, nur dass es zwei Kupplungen mit zwei Teilgetrieben hat. Das ermöglicht dem Doppelkupplungsgetriebe einen enorm schnellen Gangwechsel ohne Kraftunterbrechungen. Grund dafür ist, dass das zweite Teilgetriebe bereits vor dem Schalten den nächsten Gang eingelegt hat. Während eine Kupplung öffnet, steht die zweite Kupplung schon mit dem voreingelegten Gang bereit zum Einkuppeln.
Das DKG ist das sportlichste Getriebe aller hier genannten Arten, bekommt jedoch Minuspunkte für den Komfort und den Spritverbrauch. Der Wirkungsgrad ist ebenfalls etwas höher als bei der Wandlerautomatik, jedoch vom menschlichen Gespür fast nicht wahrnehmbar.
➔ Vorteile & Nachteile: Doppelkupplungsgetriebe (DKG):
Das stufenlose CVT-Getriebe
Diese spezielle Getriebeart ist ganz klar ein Sonderling und wird auch das „Getriebe ohne Gänge” genannt. Das CVT (Continuously Variable Transmission) ist zwar nicht sportlich, punktet jedoch mit seinem Komfort. Dieser spezielle Komfort ist jedoch für viele Fahrer gewöhnungsbedürftig. Dem stufenlosen Getriebe fehlt einfach der sportliche Touch, der für viele nicht wegzudenken ist.
Beim stufenlosen CVT-Getriebe handelt es sich nämlich um ein (wie der Name schon vermuten lässt) Getriebe ohne Schaltpunkte. Das Getriebe wechselt wie bei einem Kettenantrieb die Zahnräder und ermöglicht somit den „Gangwechsel“. Das stufenlose Getriebe übersetzt also ohne Schaltvorgänge und ermöglicht somit eine perfekte Übersetzung bei ständig idealer Drehzahl vom Motor.
Der Wirkungsgrad dieser Getriebeart ist jedoch wegen der Ölpumpen geringer als die vom Wandler oder vom DKG. Außerdem stört der “Gummiband-Effekt” sowie die Ungewissheit, welcher Gang eingelegt ist, viele Fahrer. Mittlerweile sind jedoch die Hersteller auf dieses Problem eingegangen und simulieren die Gänge softwaretechnisch. Anstatt die Übersetzung kontinuierlich zu ändern, sind diskrete Abstände programmiert, die das Schalten in den „nächsten Gang“ simulieren.
➔ Vorteile & Nachteile: Stufenloses CVT-Getriebe:
2.) Getriebearten nach Autohersteller (Benennung)
Namen wie S-tronic, Tiptronic, Steptronic usw. sind Herstellernamen für die verschiedenen Getriebe. Manche von ihnen sind sogar baugleich und haben lediglich unterschiedliche Software und Namen. Im Prinzip aber können die Herstellernamen den Arten von Getrieben zugeordnet werden.
Theoretisch gesehen ist ein Steptronic Getriebe das gleiche wie ein Tiptronic Getriebe. Der Unterschied liegt darin, dass die Steptronic von BMW kommt und die Tiptronic von Audi. Beide sind jedoch Wandlerautomaten mit kleinen spezifischen Eigenschaften.
In dieser Tabelle kannst du dir die Zusammenhänge der Getriebearten und der Herstellernamen herauslesen:
BMW | AUDI | BENZ | VW | |
---|---|---|---|---|
Wandler | Steptronic | Tiptronic | 7G-TRONIC 9G-TRONIC | keine Bez. |
DKG | DKG | S-Tronic | 7G-DCT 8G-DCT | DSG |
CVT-Getriebe | keine Bez. | Multitronic | Autotronic | Multitronic (Audi) |
Bezeichnungen der Autohersteller für verschiedene Getriebearten
3.) Kosten der einzelnen Getriebearten
Die Kosten haben wir aufgeteilt in Reparatur- bzw. Wechselkosten und in die Anschaffungskosten (Aufpreis beim Autokauf).
Die Kosten sind jedoch je nach Marke und Automodell unterschiedlich!
➔ Kosten für Repartur und Wechsel:
➔ Kosten in der Anschaffung (Aufpreis Autokauf):
4.) Was ist die beste Getriebeart ? (Fazit)
Die beste Getriebeart hängt stark vom Fahrer und seinen Bedürfnissen ab.
Möchtest du lieber traditionell, spritsparend und wirtschaftlich unterwegs sein, während Komfort für dich keine Rolle spielt, fällt deine Wahl eher auf das manuelle Schaltgetriebe.
Liebst du es, Gas zu geben und willst schnell Gänge schalten können, fällt deine Wahl eher auf das Doppelkupplungsgetriebe.
Wenn Komfort für dich das Allerwichtigste ist und du das Ruckeln bei jedem Gangwechsel hasst, kannst du auch ein stufenloses CVT-Getriebe in Betracht ziehen.
Die Wandlerautomatik ist sozusagen der “Allrounder” unter den Getriebearten. Der Wandler enttäuscht die sportlichen, wirtschaftlichen und auch die komfortablen Fahrertypen nicht. Deswegen gilt die Wandlerautomatik meistens auch als das beste Automatikgetriebe von allen.
Grund dafür ist der, dass der Wandlerautomat von allem etwas dabei hat. Der Wirkungsgrad ist dank WÜK und sonstiger Steuerung sehr gut und macht dem DKG richtig Konkurrenz. Mittlerweile verbraucht die Wandlerautomatik gleich viel wie das vergleichbare manuelle Schaltgetriebe. Zudem ist diese Getriebeart zuverlässig und hält wirklich lang. Müssten wir uns für eine Getriebeart für den Rest unseres Lebens entscheiden, wäre dies ganz klar die Wandlerautomatik.
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